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Übertragung

Donnerstag, 06.06.2019 | 20.03 Uhr

Deutschlandfunk-Kultur

Programm

Claude Debussy
Suite aus der Oper ›Pelléas et Mélisande‹, zusammengestellt von Marius Constant

Gustav Mahler
›Das Lied von der Erde‹ für Mezzosopran, Tenor und Orchester

Mitwirkende

David Robertson Dirigent

  • Karen Cargill Mezzosopran
  • Simon O'Neill Tenor

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin

Bedauerlicherweise musste Chefdirigent Robin Ticciati die Leitung des Konzerts krankheitsbedingt absagen. Wir danken David Robertson für sein kurzfristiges Einspringen. Das Programm bleibt unverändert.

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Mahler und Debussy, die beiden Zeitgenossen, sind sich in ›Pelléas et Mélisande‹ und ›Das Lied von der Erde‹ ästhetisch und gedanklich besonders nahe. Beide wagten in der Zeit des Jugendstils die musikalische Feinzeichnung einer Traumwelt, die weit in der Geschichte liegt, und sie entwarfen durch den (Rück-)Blick in die Ferne sensible Visionen von Liebe, Hoffnung und Abschied als Spiegelbild einer Sehnsucht und Melancholie.

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»Das Pelléas-Drama, das trotz seiner traumhaften Atmosphäre bei Weitem mehr Menschlichkeit enthält als all die sogenannten ›lebensechten Stoffe‹, schien mir auf wunderbare Weise dem zu entsprechen, was ich wollte. Es herrscht hier eine zauberisch beschwörende Sprache, deren sensible Nuancen ihre Weiterführung in der Musik und im orchestralen Klangkolorit finden konnten«. Debussys kongeniale Vertonung der Maeterlinck’schen Textvorlage entstand als entschiedener Gegenentwurf zum Musikdrama Richard Wagners und geriet gerade dadurch zu einer vollkommen neuen Welt von geheimnisvoll-atmosphärischen Klängen und psychologischer Tonzeichnung. Marius Constant hat 1983 deren Zwischenspiele zu einer symphonischen Suite zusammengefasst.

Vernahm man in der Neunten Symphonie Mahlers »Seele ihren Abschied singen« (Willem Mengelberg), so ist es im ›Lied von der Erde‹ das letzte Mal, dass in einem seiner Werke die Stimme zu Gehör kommt – und im letzten der sechs Sätze, als ›Abschied‹ betitelt, ebenjenen vollzieht: »Wohin ich geh’? […] Ich suche Ruhe für mein einsam Herz«. Das Lied nahm in Mahlers Schaffen, neben der Symphonik, den bedeutendsten Rang ein. Im ›Lied von der Erde‹ führte er beides zu einem orchestralen Liederzyklus zusammen, der sich einer genauen Determination entzieht. Die ergreifende Musik wie auch die Texte über den Kreislauf und somit die Endlichkeit des Lebens haben zusammen mit den Ereignissen rund um Mahlers letzte Werke zu deren Mystifizierung beigetragen. Offenbar aus Aberglauben vor dem Mythos einer Neunten Symphonie, auf deren Komposition für einige wie Beethoven oder Bruckner bereits der Tod gefolgt war, ordnete er das ›Lied‹ nicht in den Kanon der nummerierten Symphonien ein. Doch das Schicksal traf ihn: 1907 verstarb seine vierjährige Tochter und bei Mahler wurde eine Herzkrankheit diagnostiziert. Als er sich doch zur Komposition einer wahren Neunten entschloss, sollte diese sein letztes vollendetes Werk werden.

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