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Übertragung

Dienstag, 22.09.2020 | 20.03 Uhr

Deutschlandfunk-Kultur

Programm

Béla Bartók
Konzert für zwei Klaviere, Schlagzeug und Orchester

Ludwig van Beethoven
Symphonie Nr. 4 B-Dur

Das Konzertprogramm wurde an die durch die Covid-19-Pandemie entstandenen Bedingungen angepasst.

Mitwirkende

Robin Ticciati Dirigent

  • GrauSchumacher Piano Duo Klaviere
  • Jens Hilse Schlagzeug
  • Henrik Magnus Schmidt Schlagzeug

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin

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Ludwig van Beethoven hat sich das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin im Umfeld dessen 250. Geburtstags mehrfach auf indirekte Weise gewidmet: Mit Werken, die unverkennbar in der Tradition des Wiener Klassikers stehen, aber auch mit zeitgenössischen Kompositionen, die sich von Beethovens in einer Lebenskrise verfassten Schrift, dem berühmten ›Heiligenstädter Testament‹, inspirieren ließen. Zur Eröffnung der Spielzeit 2020/2021 aber interpretiert das DSO mit der Vierten Symphonie eine Komposition des Jubilars selbst. Es ist zugleich das erste Mal, das Chefdirigent Robin Ticciati mit seinem Orchester eine Beethoven-Symphonie zur Aufführung bringt. Dabei beschreiten das DSO und sein Künstlerischer Leiter einen interpretatorischen Weg weiter, den sie 2018 mit großem Erfolg begonnen haben: die Verwendung von Darmsaiten auf den Streichinstrumenten sowie den Einsatz von Naturtrompeten und -hörnern.

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Beethovens vierter Gattungsbeitrag steht bis heute und sehr zu Unrecht im Schatten seiner beiden berühmteren Nachbarinnen, der ›Eroica‹ und der Fünften Symphonie. Während die erstere entstehungsgeschichtlich mit Beethovens ambivalentem Verhältnis zum ursprünglich vorgesehenen Widmungsträger Napoleon in Verbindung gebracht wird, hielt man die Fünfte früh für eine Auseinandersetzung mit dem Schicksal. Der Vierten Symphonie, mit einem schönen Wort Robert Schumanns »eine griechisch schlanke Maid zwischen zwei Nordlandriesen«, ließ sich viel schwerer ein außermusikalischer Inhalt zuordnen. Vielmehr gewinnt sie ihre Struktur und Dynamik ganz aus ihren rhythmischen und motivischen Bewegungsgesetzen.

Trotz der Corona-Krise kann Beethovens Vierte glücklicherweise wie geplant im Rahmen des Berliner Musikfests aufgeführt werden. Das übrige Programm wurde allerdings im Hinblick auf die geltenden Auflagen bei Groß-Veranstaltungen verändert. Das Publikum muss dennoch nicht auf eine Wiederbegegnung mit dem GrauSchumacher Piano Duo verzichten, das seit vielen Jahren eng mit dem DSO zusammenarbeitet und ursprünglich für eine Aufführung von Wolfgang Rihms ›Musik für zwei Klaviere und großes Orchester‹ eingeladen worden war. Statt eines Klassikers der zeitgenössischen Musik steht nun mit Béla Bartóks Konzert für zwei Klaviere, Schlagzeug und Orchester ein Meisterwerk der klassischen Moderne auf dem Programm.

Bartóks im Auftrag des Schweizer Mäzens Paul Sacher und in der Urfassung ohne Orchester als Sonate geschriebenes Werk kann als ›neoklassizistisch‹ nur im Hinblick auf seinen formalen Aufbau bezeichnet werden, der auf die traditionellen Modelle des Sonatenhauptsatzes, der Liedform und des Final-Rondos Bezug nimmt. In seiner klanglichen und harmonischen Gestalt ist das Konzert dagegen von einer bis heute faszinierenden kompromisslosen Radikalität geprägt. Dem ungarischen Komponisten ist mit diesem 1938 uraufgeführten Werk die Synthese aus strenger Konstruktion und Publikumswirksamkeit, Experiment und Klassizität geglückt.

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